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Heilendes Mitgefühl

 

Was macht einen guten Therapeuten/Arzt aus? Großes Fachwissen, langjährige Erfahrung, Fortbildungen, Interesse an aktuellen Entwicklungen und Forschungsergebnissen, Vernetzung, handwerkliches Geschick? Alles ist mit Ja zu beantworten, aber neben diesen Fähigkeiten spielen vor allen Dingen Einfühlungsvermögen, Zeit und Interesse an dem Patienten als Mensch und nicht als Symptomträger eine übergeordnete Rolle. In der Psychologie sprechen wir von Empathie, also die Bereitschaft, Gedanken und Emotionen sowie Bedürfnisse von unserem Gegenüber zu erkennen, zu verstehen und Mitgefühl zu zeigen.

 

An dieser Kompetenz mangelt es viel zu oft. Nur Therapeuten, die dazu bereit sind, sich mit der Psyche ihrer Patienten auseinanderzusetzen, sind für mich empfehlenswert.

 

Patienten mit schweren Erkrankungen erfahren den Mangel an Empathie leider viel zu oft. In einer emotionslosen, kalten und bürokratischen Atmosphäre bekommen sie eine medizinisch korrekte lebensverändernde Diagnose, die ihnen, so übermittelt, erst einmal jegliche Hoffnung raubt. Ich habe das selbst mehrfach erlebt, im Krankenhausflur, in der Umkleide vor der Intensivstation, in überfüllten Wartezonen, von unsicheren oder gehetzten Ärzten. Empathie steht nicht auf dem Lehrplan, aber es lässt sich erlernen, man muss nur wollen.

 

Oft sagt man diese Kompetenz Heilpraktikern nach, aber auch sie können Empathie nicht erlernen, es setzt ein psychologisches Verständnis und eine ebensolche Auseinandersetzung mit seinen eigenen Bedürfnissen voraus. Ich bin dankbar dafür, dass mir meine psychologische Beratungsausbildung den Grundstein für meine heutige Arbeit als Heilpraktikerin gelegt hat.

 

Mitgefühl ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung. Patienten sind zufriedener und folgen eher dem Therapieplan. Patient und Therapeut müssen gemeinsam ein Team bilden.

 

Kommen wir noch zu einem sehr wichtigen Thema für beide Seiten: „Achtsamkeit“

 

Kennen Sie das? In stressigen Situationen, bei Belastung und Misserfolg behandeln wir uns oft selbst streng, kritisch, wenig fürsorglich und liebevoll, machen uns stattdessen Vorwürfe und entwerten uns.

Doch gerade im Umgang mit schwierigen Gefühlen und Situationen, nicht nur auf körperliche Erkrankungen bezogen, würde uns Geduld und Mitgefühl mit uns selbst, gut tun.

 

Psychologen haben festgestellt, dass wir in schwierigen Situationen folgende Tendenzen zeigen:

 

  • Wir vermeiden das Schmerzhafte und wollen flüchten. Oder wir werden vom Schmerzhaften überwältigt
  • Wir isolieren uns und fühlen uns von anderen Menschen getrennt
  • Wir gehen kritisch und abwertend mit uns um.

 

Menschen in schwierigen Situationen wünschen sich meist:

  • Trost und Schutz
  • Verbundenheit
  • Sicherheit und Halt.

 

Wenn Sie oder ein Angehörige(r) eine schwere Diagnose erhält, dann lassen Sie sich immer eine Zweitmeinung geben, handeln sie nicht impulsiv, vieles lässt sich zumindest eine Nacht überschlafen. Ärzte möchten gerne, dass sofort gehandelt wird. Bestehen Sie auf eine Auswahl verschiedener Therapiemöglichkeiten. Fragen Sie nach psychologischer Unterstützung oder sozialen Einrichtungen. Und sagen Sie, was Ihnen nicht gefällt und wo Sie mehr Einfühlungsvermögen benötigen.

 

Verzweiflung, Hilflosigkeit und inneres Chaos sind keine guten Berater.

Andrea Mohr

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