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Der Jonas-Komplex

 

Viele Frauen, die ich bisher begleitet habe, trauen sich selbst zu wenig zu, sind dazu erzogen, sich klein zu machen, nicht aufzufallen, zweifeln an ihrem Können. Das hat mich dazu bewegt heute, kurz vor Ostern, eine kleine Geschichte mit biblischem und psychologischem Hintergrund für Sie zu schreiben:

 

Jonas sollte in die Stadt Ninive ziehen, um die Menschen dort wieder auf den rechten Weg zu bringen. Aber wie das so ist: Wenn man einen großen Auftrag bekommen, sich einer neuen Herausforderung gegenüber sieht, bekommt man leicht Angst zu versagen, sich zu blamieren, man zweifelt an sich selbst. Wir kennen das sicher alle.

Jonas macht sich in der Geschichte aus dem Staub. Er besteigt ein Schiff, das in die entgegengesetzte Richtung fährt. „Geschafft – die Sorge bin ich los“. Von wegen. Ein Sturm zieht auf. Das Schiff gerät in Seenot. Die Mannschaft sucht nach dem Verantwortlichen für diesen Sturm. Das Los fällt auf Jonas. Um Schiff und Passagiere zu retten, wirft man Jonas über Bord, ohne Schwimmweste und Rettungsring. Da kommt ein großer Fisch und verschluckt ihn. Und – oh Wunder – der Fisch spuckt ihn nach drei Tagen an Land. Jonas bekommt jetzt erneut den Auftrag nach Ninive zu gehen (ungelöste Themen verstecken sich manchmal, bleiben aber ungelöst und konfrontieren uns immer wieder damit). Dieses Mal geht er los – und erreicht die Herzen der Menschen. Sie ändern sich und werden von Gott begnadigt. Soweit die Geschichte. Jetzt wissen wir nicht, wie Jonas den Mut und die Kraft bekam, seinen Auftrag zu erfüllen, vielleicht hatte er einen guten Psychologen oder Gott. Egal, er tat es und es ward gut.

 

In der Psychologie sprechen wir hier vom Jonas-Prinzip“, wenn ein Mensch Angst hat vor seiner eigenen Größe. Wenn man vor Herausforderungen wegläuft, weil man meint, nicht gut, nicht stark und begabt zu sein – sich ständig selbst abwertet. Ich kenne die Zweifel auch, die mich in den Grundfesten erschüttern können, ich kenne die Tendenz zum Weglaufen und Kneifen. „Ich schaffe es nicht. Schick einen anderen, Gott.“

 

Und gerade Frauen in den Wechseljahren stehen an einem Wechsel (oder bekommen die Chance), einer neuen Herausforderung. Nutzen wir unsere Kraft, unsere Erfahrung und den Mut, diesen Weg zu gehen.

 

Im Juni wird es einzigartiges Seminar in Frankfurt zum Thema Über’s Scheitern zum Erfolg geben, in dem sechs Expertinnen Frauen an Wendepunkten unterstützen. Ich bin auch dabei und erzähle über die Rolle des Körpers in Stresssituationen und wie wir diesen stärken können, wenn wir alle Kraft für neue Wege brauchen. Ich poste rechtzeitig alle Informationen.

 

Schöne Ostern und bleiben Sie mental und körperlich gesund.

Andrea Mohr

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