In meinem heutigen Gastbeitrag geht es um die Wirkung von Osteopathie bei Depressionen. Meine geschätzte Kollegin…
Das Rushing Woman Syndrom
Den Begriff kennst du vielleicht nicht, aber bestimmt das, was dahinter steckt…
Du läufst ständig auf Vollgas?! Deine Belastungsgrenze ist überschritten und irgendwie fühlst du dich gehetzt und gejagt? Dein innerer Antreiber sagt: „sei perfekt und schnell“. Dann solltest du diesen Beitrag lesen, denn möglicherweise leidest du am „Rushing Woman Syndrom“.
Das Gefühl ständig in Eile zu sein (könnte die passende Übersetzung sein) hat einen riesigen Einfluss auf unsere Gesundheit. Dies zeigt sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen von Zyklusbeschwerden, ausbleibenden Perioden, PMS bis hin zu nicht endenden oder viel zu früh einsetzenden Wechseljahres-Beschwerden.
Schlafstörungen, Watte im Kopf, Erschöpfung, innere Unruhe und fehlende Resilienz sind die häufigen Begleiter meiner Patientinnen, die „eigentlich“ wegen hormoneller Störungen oder Hitzewallungen in die Praxis kommen.
Der permanente Stress stört nämlich die hormonellen Regelkreise und hinterlässt veränderte Stoffwechselprozesse, ein blank liegendes Nervensystem und funktionelle Organstörungen (= Organ gesund, aber dennoch Beschwerden). Außerdem verändert der Stress die Emotionen. Die Folge können Gereiztheit, Ängste, Panikstörungen und Depressionen sein.
Ist doch logisch, oder? Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol sind erhöht, der Körper möchte alles tun, um die Krise abzuwehren. Damit sinkt der Progesteronspiegel, weil im „Notstand“ der Eisprung (Fruchtbarkeit) ausbleibt. Gerade in den 40iger Jahren benötigen wir ein gutes Progesteron-Level, um frühzeitige Wechseljahre abzuwenden.
Unter Stress stellt der Körper alle nicht-lebensnotwendigen Prozesse ein.
Die australische Ernährungswissenschaftlerin und Biochemikerin Dr. Libby Weaver beschäftigt sich intensiv damit, in welcher Weise sich Dauerstress auf Frauen auswirkt. In Anlehnung an ihre Beobachtungen und Erkenntnisse prägte sie 2017 den Begriff „Rushing Woman Syndrom“ (Das Rushing-Woman-Syndrom: Was Dauerstress unserer Gesundheit antut, 2017). Wichtig ist es herauszustreichen, dass es sich hierbei um kein anerkanntes Krankheitsbild handelt, sondern vielmehr um ein Phänomen weiblicher Überforderung. Der Fokus liegt auf gesundheitlichen Problemen, die durch Dauerstress entstehen. Nicht zu vernachlässigen sind dabei hormonelle Einflüsse sowie das gesellschaftlich tradierte Rollenbild der Frau.
Hast du das Gefühl ohne Kaffee nicht zu funktionieren? Und die Verdauung klappt sonst auch nicht. Dein Kurzzeitgedächtnis ist schlecht, du knirscht mit den Zähnen, gehst spät ins Bett, weil nur – wenn alle schlafen – Zeit ist für ein paar Erledigungen, du musst ständig auf dein Smartphone schauen, bist zerstreut und kannst dennoch keine Bitte abschlagen, bekommst sogar Schuldgefühle, wenn du dir eine „kleine“ Auszeit gönnst? Ich glaube, du gehörst zu den „Rushing Women“.
5 Punkte, die du jetzt angehen solltest:
- Überdenke dein eigenes Verhalten und lass dich psychologisch coachen
- Pflanzen können dich dabei unterstützen, innere Ruhe zu erlangen
- Nährstoff-Verbrauch unter Stress ist immens und muss ausgeglichen werden
- Ggfs kann eine hormonelle Regulation für gewisse Zeit nötig sein
- Entspannungsverfahren einplanen
Die Themen auf psychischer Ebene liegen tiefer. Denn niemand kommt als „Rushing Woman“ auf die Welt. Dr. Libby Weaver findet dafür deutliche Worte: Der Anspruch, alles schaffen zu wollen, sei typisch weiblich. Es allen recht zu machen und dabei möglichst brav und lieb zu sein, dieses Verhalten wird schon bei kleinen Mädchen positiv verstärkt.
Verändere deine Glaubenssätze:
- Halte inne und atme
- Lerne „nein“ zu sagen
- Beobachte Konflikt von „außen“
- Setze Grenzen und schone deine Ressourcen
- Bitte um Hilfe
- Reflektiere und bewerte Stress (er entsteht in deinem Kopf)
- Herausforderungen sind nicht gleichzeitig Belastungen
- Bewusste Entspannung/Achtsamkeit erlernen
Mein Motto: Entwickle eine Portion gesunden Egoismus
Die Welt der Heilpflanzen schenkt uns Unterstützung. Hier sind meine drei Lieblingspflanzen für dich:
Daucus carota – die wilde Möhre – neben der bekannten Provitamin A Inhaltsstoffe ist sie antioxidativ, entzündungshemmend, regt den Gallenfluss an und reduziert Blähungen. Übergeordnet (im homöopathischen Sinne) vermag sie die Steigerung der Konzentration und des Antriebs, macht wach (Bezug Auge – Vitamin A), schärft den Blick für das Wesentliche und zentriert uns.
Carduus marianus – die Mariendistel – neben der bekannten Leber-/Gallestärkung, vermag sie übergeordnet (im homöopathischen Sinne) Migräne zu lindern, vertreibt „Seelengifte“, hebt die Stimmung (Sprichwort: Laus über die Leber gelaufen).
Angelica archangelica – der Engelwurz – integriert seelische Anteile, die verloren schienen. Bei dem Gefühl des „ausgeliefert-seins“ bringt sie Sicherheit und innere Wärme zurück. Sie stärkt Nerven, schenkt Mut und Vertrauen. Auf stofflicher Ebene vermag sie Verdauungsstörungen und Krämpfe zu lösen.
Interessant, dass viele Pflanzen seelische Verstimmungen und zugleich Verdauungsstörungen lösen können
Immer noch nicht genug Wissen? Dann lies in meinem Blog z. B. zum Anti-Stress Hormon Cortisol
Und wenn du fachliche Unterstützung wünscht, lass dir gern einen Termin in der Praxis geben – vor Ort oder online.
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