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Der Kampf zwischen freien Radikalen und Antioxidantien

Schon wieder ein neuer Kriegsschauplatz in der Welt? Nein, es geht um den Alltag in unserem eigenen Körper.

 

Viele Abläufe in unserem Körper erinnern mich allerdings an einen Kriegsschauplatz. Während meiner Ausbildung, als wir die Funktion unseres Immunsystems lernten, sollten wir – um es anschaulicher zu machen – verschiedene Arten weißer Blutkörperchen darstellen und die unterschiedlichen Aufgaben bei der Abwehr übernehmen.

Leukozyten greifen Erreger an und überwältigen sie. Ich war ein Granulozyt und gehörte damit zu der unspezifischen Abwehr. Das heißt, ich muss erst einmal alles platt, was da nicht hingehört, indem ich meine Feinde einfach fresse. Als sichtbares Resultat meiner Arbeit bilde ich mit meinen Kumpels den Eiter, der aus den zerstörten Erregern und Zellen besteht. Unsere Siegestrophäe also. Meine Kollegin spielte einen Lymphozyten. Sie durfte sich mit dem „Spitznamen“ Killerzelle schmücken. Denn sie wurde vorher in einer besonderen Schule (z.B. im Lymphknoten) speziell auf das Erkennen von Eindringlinge trainiert. In der Rangordnung stand sie über mir, denn während ich zum Fußvolk der Armee gehörte und alles umrannte – sorry – fraß, wusste sie genau, welche Fremden sie attackieren musste. Das Fressen überlässt sie anderen, ganz „vornehm“ markiert sie die Angreifer nur mit Lockstoffen, was das Signal für die Fresszellen zum Festschmaus gibt. Ziemlich kriegerisch, nicht wahr.

 

Und nun gibt es da also noch die freien Radikale, die nicht von außen eindringen, sondern durch körpereigene Stoffwechselprozesse in unseren Zellen automatisch entstehen. Sie schädigen die Zelle.

 

Aber auch hier hat der Körper seine eigene Abwehr. Die Zellen selbst sind nämlich in der Lage, Substanzen zu produzieren, die die freien Radikalen unschädlich machen können. Diese nennt man Radikalenfänger.

 

 

Je älter wir werden, je weniger Kraft und Abwehrleistung wir erbringen können, desto mehr müssen wir unseren Körper von außen beim Kampf gegen die Radikalen unterstützen. Und das machen wir durch die Nahrungsaufnahme von Antioxidantien z.B. Ascorbinsäure (Vitamin C), ß-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Vitamin E, Polyphenole oder Falvonoide (Pflanzenstoffe).

 

Denn solange sich die freien Radikalen und die Antioxidantien in unserem Körper die Waage halten, altern wir weniger schnell und sind vor Krankheiten geschützt. Heute geht man davon aus, dass die freien Radikale bei der Entstehung vieler Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose, Diabetes, Alzheimer beteiligt sind.

 

Übernehmen aber die freien Radikalen die Macht, entsteht der so genannte oxidative Stress. Auch schon mal gehört?

 

Wer es gerne chemisch mag – bitte schön: Freie Radikale sind sauerstoffhaltige Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Das gefällt ihnen nicht und sie suchen nach einem passenden Elektron. Sie attackieren das nächstbeste freie Molekül und klauen ihm ein Elektron. Dieser „Elektronen-Raub“ wird Oxidation genannt (oxidativer Stress wenn der Prozess Überhand nimmt). Dem bestohlenen Molekül fehlt ja nun seinerseits auch ein Elektron, was ihn selbst zum Räuber macht. Und so geht es munter weiter. Kommt nun ein Antioxidant vorbei, muss das Molekül nicht zum Räuber werden, sondern darf sich kostenlos und ganz freiwillig ein Elektronen von dem Antioxidant nehmen. Und alle sind wieder zufrieden. Damit gehören die Antioxidantien klar zu Schutztruppe unserer Zellen.

 

Warum sind Vorgänge heute in aller Munde? Klar, man kennt die Abläufe im Körper erst seit kurzem und heute ist die Lebenssituation auch eine ganz andere als früher. Menschen rauchen, trinken Alkohol, essen ungesund, leben mit mehr Umweltgiften, mehr Stress und verbrauchen viele Medikamente. Vorsichtigen Schätzungen zufolge soll jede einzelne unserer 100 Billionen Körperzellen jeden Tag mittlerweile von mehreren Tausend freien Radikalen attackiert werden. Es sind also große Mengen Antioxidantien nötig, um das “radikale” Heer in seine Schranken zu verweisen.

Leider sind wir heute jedoch nicht nur immer mehr freien Radikalen ausgesetzt, sondern unser Essen enthält auch immer weniger Antioxidantien. Und ich muss doch an die Waage denken. Also wie unterstütze ich meinen Körper mit mehr Antioxidantien?

 

Mit biologischem und frischem Gemüse, Kräutern, Salaten, Früchten, Sprossen, Wildpflanzen, Ölsaaten, Nüssen und Traubenkernöl.

Der blaue Farbstoff wie er u.a. in Beeren, Auberginen, Trauben und Kirschen enthalten ist, oder auch der rote und orangefarbene Farbstoff in Früchten und Gemüsen (ß-Carotin) u.a. in Karotten, Paprika, Ananas, Mango und Tomaten.

Trinken Sie grünen Tee oder Kakao mit hohem Bitterschokoladenanteil.

Vitamin C ist das bekannteste Antioxidant (in Zitrusfrüchten, Paprika, Sanddorn, Acerolakirsche auch in Pulverform)

Und meine drei Favoriten: Heidelbeeren, Broccoli und der Granatapfel.

 

Die naturheilkundliche Wirkung des Granatapfels stelle ich Ihnen in einem meiner nächsten Blogbeiträge vor. Eine Wohltat für den weiblichen Körper und für alle Sinne.

 

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Bleiben Sie gesund und achten Sie auf Ihre Abwehr.

Andrea Mohr

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