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Brennpunkt Blase

„Wir heben unsere Gläschen auf das Wohle unserer Bläschen“ Was ist an diesem Trinkspruch dran? Durchspülen, Entkrampfen, Loslassen? Genau die drei Dinge sollte Frau beachten.

 

Die Symptome kennt fast jede Frau. Die Ursachen auch?

Zweimal E steht vorn auf der Liste der Ursachen = E-Coli (Erreger aus der Darmflora) und Evas Erbe (die kurze Harnröhre).

 

Aber kennen Sie auch die Psychosomatik der Blase? Die seelische Aufgabe, die hinter der Zystitis (Blasenentzündung) steht, heißt „Loslassen“. Seelischer Ballast soll losgelassen werden. Alte Erfahrungen müssen verarbeitet und überwunden werden. Man kann die Blase auch als Notventil betrachten, als Reaktionsorgan. Das Weinen nach „unten“ hinaus. Sie ist ein Geschehen, bei dem sich seelischer Schmerz, zu dem der Patient keinen spürbaren emotionalen Zugang findet, in ein brennendes körperliches Bedürfnis verwandelt hat.

 

Ein weiterer Aspekt ist die Verspannung, die konsequent auf unsere Muskeln und das Bindegewebe wirkt, wenn wir nicht „locker“ sind, sondern unter Druck stehen, wenn wir innere Kämpfe austragen und festhalten. Die Muskeln, die Sie anspannen, wenn Sie zur Toilette müssen oder sich den Harndrang verkneifen, sind die Bauchmuskeln, Muskeln am inneren Oberschenkel, der Hüfte und des Beckenbodens. Sie werden besonders beansprucht bei vorgebeugter Haltung (Abwehrhaltung bei Angst). Deshalb hilft oft auch die entspannende Wärme, am besten die Wärmflasche abwechselnd zwischen die Beine und auf den Unterbauch legen.

 

Meine Oma sagte oft „Du hast dir die Blase verkühlt“. Ich habe das als Kind so hingenommen – immer schön den nassen Bikini wechseln, nicht auf kalte Steine setzen, Füße immer warm halten usw. Wie kann Kälte eine Blasenentzündung auslösen, habe ich mich erst später gefragt, als ich mehr über die Physiologie des Körper lernte.

Es hat etwas mit Verkrampfung und mit meinem Immunsystem zu tun. Wenn mir kalt ist, ziehe ich meine Muskeln und mein Bindegewebe zusammen, ich schneide dem Organ die Ernährung durch den Blutstrom ab und mit ihm kommen weniger Immunzellen an. Erreger und Entzündungen haben leichtes Spiel.

 

Das heißt aber nicht, dass die Beschwerden rein psychisch sind! Oft verläuft der Weg auch umgekehrt: erst kommen die Blasenbeschwerden und in Folge davon die psychischen Probleme. Auf Dauer wirken Blasenbeschwerden zermürbend. Man atmet so reduziert, dass es auf Stimmung und Antrieb schlägt, und wird nicht selten depressiv. Meist entstehen Kreisprozesse, bei denen sich Angst, Depression und Blasenbeschwerden gegenseitig hochschaukeln und die ständige Behandlung mit Antibiotika, die unsere physikalische Vaginal- und Darmflora schwächen und damit Tür und Tor für Keime öffnen (siehe die beiden „E“ vom Anfang).

 

Wenn Sie aus dem Teufelskreis rauskommen wollen, finden Sie Hilfe in der Praxis für Frauengesundheit, hier werden Körper und der Seele geholfen.

 

Bitte beachten Sie: Nur in unkomplizierten Fällen ist die Zystitis ein Fall für die Selbstmedikation. Das heißt, die Entzündung darf noch nicht die Nieren erfasst haben, sondern muss sich lokal begrenzt in den ableitenden Harnwegen abspielen. Das erkennt man daran, dass der Patient zwar “nur” unter Beschwerden Wasser lassen kann, ansonsten aber wenig in Mitleidenschaft gezogen ist und beispielsweise kein Fieber hat. Alarmsignale, die auf eine aufsteigende Infektion hindeuten, sind:

 

hohes Fieber, eventuell mit Schüttelfrost;
starkes allgemeines Krankheitsgefühl;
blutiger Urin;
dumpfe, starke Schmerzen in der Nierengegend;
Übelkeit und Erbrechen;
extreme Schmerzen und Krämpfe beim Wasserlassen.

 

 

Andrea Mohr

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