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Der Mann mit den vier Frauen

Heute darf es mal ein wenig philosophisch in der Praxis für Frauengesundheit werden. Achtung: Sie werden erstaunt sein und den Text vielleicht zweimal lesen müssen.

 

Es war einmal ein sehr erfolgreicher Mann, der sich vier Frauen leisten konnte. Als sich sein Leben dem Ende zuneigte, rief er seine vierte Frau an das Sterbelager. Er war erst seit kurzem mit ihr verheiratet, und sie war die weitaus jüngste seiner Frauen.

„Mein Liebling“, sagte er und fuhr zärtlich die gerühmten Linien ihrer Figur nach, „wenn ich in ein oder zwei Tagen tot bin, werde ich ohne dich sehr einsam sein. Wirst du mit mir kommen?“ „Ausgeschlossen!“, rief das Mädchen. „Ich muss zurückbleiben. Ich werde auf deiner Trauerfeier dein Lob singen, aber mehr kann ich nicht für dich tun.“ Und damit erhob sie sich und verließ sein Zimmer.

Ihre kalte Ablehnung traf ihn wie ein Dolchstich. Schließlich hatte er seiner jüngsten Frau ungeheuer viel Aufmerksamkeit geschenkt. Er war derartig stolz auf sie gewesen, dass er sie zu allen wichtigen Anlässen als Begleitung mitgenommen hatte. Es überraschte ihn, dass sie ihn nicht genauso liebte wie er sie.

 

Aber er hatte noch drei weitere Frauen, und so rief er die zu sich, die in der Mitte seines Lebens zu ihm gekommen war. Er hatte sehr schwer gearbeitet, um ihre Gunst zu gewinnen, und er liebte sie aus ganzem Herzen, da sie ihm so viele Freuden bereitet und ihm so vieles ermöglicht hatte. Sie war so schön, dass sie von vielen Männern begehrt wurde, doch sie war ihm immer treu geblieben. Sie vermittelte ihm ein Gefühl der Sicherheit. „Mein Schatz“, sagte er zu ihr und hielt sie ganz fest, „wenn ich in ein oder zwei Tagen tot bin, werde ich ohne dich einsam sein. Wirst du mit mir kommen?“ „Das ist undurchführbar!“, entgegnete die verführerische junge Frau geschäftsmäßig. „So etwas hat es noch nie gegeben! Ich werde dir eine üppige Trauerfeier ausrichten, aber wenn die vorbei ist, werde ich mich deinen Söhnen hingeben.“

 

Die berechnende Untreue seiner dritten Frau erschütterte ihn bis ins Mark. Er schickte sie weg und rief nach seiner zweiten Frau. Mit ihr war er aufgewachsen. Sie war nicht sonderlich hübsch, aber jederzeit für ihn da gewesen. Sie hatte ihm bei allen Problemen geholfen und unbezahlbare Ratschläge erteilt. Es gab niemandem, dem er mehr vertraute.

„Geliebte Gefährtin“, sagte er und blickte in die vertrauten Augen, „wenn ich in ein oder zwei Tagen tot bin, werde ich ohne dich einsam sein. Wirst du mit mir kommen?“ „Es tut mir Leid“, entschuldigte sie sich traurig. „Ich kann leider nicht mit dir gehen. Ich werde dich bis an dein Grab begleiten, aber keinen Schritt weiter.“

 

Der alte Mann war am Boden zerstört. Er rief nach seiner vierten Frau, die er seit Ewigkeiten zu kennen schien. Er hatte sie in den vergangenen Jahren vernachlässigt, vor allem, nachdem ihm seine verführerische dritte Frau und seine vornehme vierte Frau begegnet waren. Aber diese erste Frau war in seinem Leben sehr wichtig gewesen. Still und gewissenhaft hatte sie hinter den Kulissen für ihn gearbeitet. Er schämte sich, als die überaus magere Frau in ihrer schlecht sitzenden, ärmlichen Kleidung eintrat.

„Mein Herz“, sprach er flehendlich, „wenn ich in ein oder zwei Tagen tot bin, werde ich ohne dich einsam sein. Wirst du mit mir kommen?“

„Natürlich komme ich mit dir“, antwortete sie leidenschaftslos. „Ich gehe doch immer mit dir von einem Leben zum anderen.“

 

Die erste Frau hieß Karma, die zweite trug den Name Familie, die dritte wurde Reichtum genannt und die vierte Ruhm.

Jetzt, da Sie die vier Frauen kennen, lesen Sie bitte diese Geschichte noch einmal. Welche Frau verdient die meiste Sorge und Aufmerksamkeit? Welche geht mit, wenn wir sterben? Bleiben Sie gesund. Noch haben wir das Leben in der Hand.

 

Aus dem Buch „Die Kuh, die weinte“ buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück

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