Skip to content
06196-7796940 info(at)praxis-frauengesundheit.de

Unser wichtigstes Anti-Stress Hormon: Cortisol

 

Sind Sie fit aus dem Bett gekommen heute? Fühlen Sie sich belastbar und stressresistent? Sind Sie abends so wach, dass Sie kaum in den Schlaf finden? Was haben diese Fragen mit Cortisol zu tun? Einige Antworten finden Sie im nachfolgenden Beitrag über Cortisol.

 

Cortisol lässt uns morgens aufstehen und versetzt unseren Körper in den Bereitschaftsmodus, um Herausforderungen zu bewältigen. Es schützt den Körper vor negativen Folgen von starkem Stress. Was ist starker Stress? Bei dieser Frage höre ich als Antwort meistens „zu viel Arbeit“ und „ständiger Zeitdruck“, aber es gibt auch andere Stressoren, wie z.B. Streitereien, akute und chronische Infektionen und/oder Erkrankungen, wenig Schlaf, Beziehungsprobleme, Trauer, Umzug u.v.m. Stress wird langfristig und ohne „Ent-Stressung“ zu einer Erkrankung. Stress erschöpft unser Cortisol und ohne Cortisol sind wir nicht lebensfähig.

 

Oft glauben wir, uns „stressen“ zu müssen, um viel zu bewerkstelligen. Anfangs ist das auch richtig, denn ins Rennen geworfene Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin lassen uns aktiv sein, entscheidungs- und durchsetzungsstark, sie lassen uns „jagen“. Im Gegensatz zu Adrenalin und Noradrenalin, die nur kurzzeitig wirken, zählt Cortisol den Hormonen mit Langzeitwirkung.

 

Cortisol sorgt für die notwendige Bereitstellung von Blutzucker – also für unsere Energie in diesen Zeiten. Nimmt die Jagd jedoch kein Ende, werden wir schnell selbst zum Gejagten. Ständig zu viel Adrenalin im Blut verbraucht enorme Cortisol-Mengen zum Ausgleich. Gleichzeitig unterdrückt Cortisol unser Immunsystem, denn in Stresssituationen (früher ging es in stressigen Situation ja meist um Kampf oder Flucht und damit ums Überleben) wird die Energie für Wichtigeres benötigt, als um das Bekämpfung von Erregern. Diese Eigenschaft nutzt die Medizin bei Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündung mit der Gabe von Cortisol.

 

Cortisol wird in der Nebennierenrinde in mehreren Schritten aus Cholesterin gebildet. Wir brauchen also in erster Linie genügend „gutes“ Cholesterin (HDL), um ein vollwertiges Cortisol herzustellen. Übrigens gilt das gleiche für Sexualhormone, deren vollwertige Wirkung von guten „Fetten“ abhängig ist.

 

Wie merken Sie, dass Cortisol am Anschlag ist?

Durch einen dauerhaften Stresszustand wird die Tages-Cortisolproduktion anfangs deutlich gesteigert, im Laufe der Zeit jedoch zunehmend blockiert, wodurch der natürliche Cortisol-Tagesrhythmus erheblich gestört und schließlich aufgehoben wird.

Symptome können sein: Innere Unruhe, keinen Schlaf finden, Aggression aber auch Antriebsschwäche, Heißhunger, Konzentrationsstörungen, Libidoverlust, Verdauungsstörungen, das Gefühl ständig unter Strom zu stehen. Eine Patientin beschrieb das so: „Ich bin nicht mehr ich selbst, ich fühle mich wie fremdgesteuert…“

 

Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Diabetes, Immundefekte, ständige Entzündungen, Depressionen sowie „Burn-out“ sind die „letzten“ Signale eines „ausgebrannten“ Cortisols. Denn seine Erschöpfung und die Ihre.

 

 

Ein Speicheltest in meiner Praxis gibt Klarheit über Ihren aktuellen Wert und damit den Stand Ihrer „Stressbelastung“.

 

Wie funktioniert eine Cortisol-Messung?

Wie wir wissen, wird Cortisol im Körper zur Vorbereitung auf Stress-Situationen auf Vorrat produziert. Die Konzentration im Blut und im Speichel unterliegt starken, von der Tageszeit abhängigen Schwankungen. Eine einmalige Konzentrationsbestimmung im Blut ist daher nicht sinnvoll, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Der Speicheltest bietet hier viele Vorteile: Die Proben werden fünfmal zu bestimmten Tageszeiten gemessen, zu Hause, unblutig und ohne Arztbesuch. Die Ergebnisse werden dann ausführlich in der Praxis besprochen und ein individuelles, ganzheitliches Therapiekonzept besprochen.

 

Übrigens: Die Cortisol-Gesamtproduktion ist nicht altersabhängig, jedoch kommt es mit zunehmenden Alter zu einer erhöhten Stressempfindlichkeit mit stärkerer Cortisolausschüttung im Fall einer Belastungssituation.

Andrea Mohr

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen