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Der Eva-Infarkt

 

Frauenherzen schlagen anders

Wenn Frauen Angst vor schweren Krankheiten haben, dann meist vor Krebs. Vor einem Herzinfarkt wiegen sich dagegen viele in Sicherheit. Ist Herzinfarkt Männersache? Seit 2002 ist die führende Todesursache bei Frauen Herzinfarkte und Schlaganfall – gerade zwischen dem 40.-55 Lebensjahr. Während bei Männern die Rate kontinuierlich absinkt.

Unterschiede existieren auch bei den Symptomen des Herzinfarktes. Viele Frauen zeigen vermehrt Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Müdigkeit oder Kurzatmigkeit. Da dies keine typischen Symptome (wie z.B. Schmerzen in Armen, Rücken, Hals und Kiefer) sind und auch bei Ärzten missinterpretiert werden, kommt eine richtige Behandlung oft zu spät. Frauen zeigen weniger starke Schmerzen, eher ein Druck- und Engegefühl, das aber mindestens genauso ernst genommen werden sollte.

Die Erfahrung zeigte bisher, dass Frauen vor den Wechseljahren gut vor dem dramatischen Ereignis geschützt sind. Daher glaubte man, dass eine Hormonsubstitution gerechtfertigt sei, das wiederum führte zu einer Steigerung des Krebsrisikos – jedoch keine Verringerung des Herzinfarktrisikos. Aus diesen Gründen kann somit der Neubeginn einer Hormonbehandlung ausschließlich Ziel des Schutzes vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall derzeit nicht empfohlen werden.

Die Veränderung des Lebensstils trägt sicherlich zu der erhöhten Infarktrate bei. In den letzten 20 bis 30 Jahren sind Frauen stärker durch die Doppelbelastung von Familie und Beruf betroffen, sie greifen vermehrt zur Zigarette und auch die langjährige Pilleneinnahme scheint das Risiko zu erhöhen.

Auch Herzinsuffizienz bei der Frau ist nicht gleich Herzschwäche beim Mann: Männer haben überwiegend eine Störung der Pumpfunktion, d.h. das Herz pumpt das Blut nicht ausreichend vorwärts. Bei Frauen kommt häufiger eine Störung der Füllung des Herzens vor, d.h. das Herz dehnt sich nicht richtig. Durchblutungsstörungen beruhen im Allgemeinen auf arteriosklerotisch veränderten Herzkranzgefäßen, was ebenfalls im Infarkt enden kann. Solche Durchblutungsstörungen lassen sich bei Frauen oft nicht nachweisen und Herzbeschwerden werden lange Zeit für unbedenklich gehalten. Etliche Mediziner sprechen sogar von „lügenden Frauenherzen“. In der Prävention werden niedrig dosierte Acetylsalicylsäure-Präparate (ASS) verordnet, deren Stellenwert immer noch nicht klar beurteilt wird. Insbesondere Frauen unter 65 Jahren profitieren kaum davon.

Seelische Strapazen scheinen bei Frauen eine größere Rolle für das Infarktrisiko zu spielen. Hier geht es im Wesentlichen um unbewältigte Probleme, Depressionen, Frust und Ärger, die das weibliche Herz belasten.

Weniger gefährlich scheint hingegen das Cholesterin zu sein. Gerade Frauen benötigen eine ausreichende Menge, denn der Ausgangsstoff für Hormone ist Cholesterin! Cholesterinsenker , wie Statine, rauben das für Herz- und Muskelzellen wichtige Q-10.

Meine Tipps für gesunde Frauen-Herzen:

Gesunder Lebensstil, viel Bewegung, Entspannungsübungen, gesundes Essen, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, Q-10 Ubiquinol, Resveratrol, Vitamin D sowie B-Vitamine.

Lassen Sie sich zur Risikoabschätzung folgende Blutwerte kontrollieren:

Homocystein, Alpha-Lipoprotein, CRP, HDL-Cholesterin, Triglyceride, Ferritin, Gluthadion gesamt und mal wieder die Schilddrüsen nicht vergessen. Sie können eine Risikoberatung und die Messung der Blutwerte auch in der Praxis für Frauengesundheit vornehmen lassen.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sehr interessanter Artikel! Ich höre tatsächlich wenig von Herzinfarkten bei Frauen. Ich nehme seit einiger Zeit Ubiquinol als Ergänzung. Kann ich absolut empfehlen. Seit ich es nehme, fühle ich mich fitter und mein Blutdruck ist niedriger. Das Coenzym Q10 mit Cholesterin zusammehängt, habe ich bisher noch nicht gehört. Danke!

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