Über was schreibe ich heute? Und warum dieser Artikel? Viele meiner Patientinnen haben in Zeiten…
Verstopfung ist weiblich
Reden wir hier nicht über die uns bekannten Ursachen von Verstopfung:
Flüssigkeitsmangel, hastiges Essen, zu wenig Ballaststoffe, Stress, das „Verkneifen“ weil besonders „Frau“ die öffentlichen Toiletten meidet u.s.w.
Es können nämlich auch Hormonstörungen für den trägen Darm mitverantwortlich sein.
Bei einem Hormonmangel ändert sich der Säuregehalt des Körpers und die Schleimsekretion des Darmes nimmt ab. Das macht den Darm träge. Hormonmangel wirkt sich ja auch auf unsere anderen Schleimhäute aus (Haut, Augen, Vagina), indem er sie austrocknet. Ihre Schutzfunktion sinkt und Erreger können leichter eindringen.
Geraten die weiblichen Hormone in Dysbalance dann passiert im Darm folgendes:
Östrogen und Progesteron üben einen gewissen Einfluss auf die Wirkung von Serotonin aus. Serotonin ist ja bekanntlicherweise „das Glückshormon“. Was viele nicht wissen ist, dass Serotonin nicht nur im Gehirn erhellend wirkt, sondern auch im Darm eine Erleichterung bringt.
In großen Mengen in der Darmschleimhaut vorhanden, beeinflusst das Serotonin die Bewegungen des Darms.
Östrogen wiederum spielt eine Rolle in der Wirkung des Serotonins – es sorgt nämlich für die Bildung neuer Serotoninrezeptoren im Darm und somit auch für die gesteigerte Darmperistaltik.
Dies erklärt, warum sich viele Frauen in der zweiten Zyklushälfte, also vor der Regelblutung, dick und aufgebläht fühlen. Denn in dieser Phase sinkt das Östrogen zugunsten des Progesterons.
Auch in den Wechseljahren kann es durch die nachlassende Quantität des Östrogens zu einer Verringerung der Serotoninwirkung im Darm kommen.
Der Leinsamen erfüllt an dieser Stelle zwei wichtige Funktionen: Er gilt als Verdauungshilfe und trägt östrogenartige Lignane im Samen, die zu den Phytoöstrogenen zählen und Wechseljahrsbeschwerden reduzieren können. Um in den Genuss aller Inhaltsstoffe zu kommen, verwenden Sie die geschrotete Variante.
Das ganze Korn wirkt besser gegen Verstopfung. Um allerdings die wichtigen Schleimstoffe besser zu lösen, zerquetschen Sie die Menge ohne sie zu zerkleinern. Beim Quetschen werden die Samenschale und das Samenhäutchen leicht aufgebrochen und die Schleimstoffe für die schützende Schleimbildung und die Quellung im Darm zugänglich gemacht. 2 EL täglich mit 1 Glas Wasser und danach am besten noch ein weiteres Glas trinken. Es handelt sich nicht um ein akut wirksames Abführmittel.
Empfehlenswert sind begleitende die s.g. Bitterstoffe (wie Artischockenblätter, Echter Engelwurz, Löwenzahn, Enzianwurzel, Kamille, Schafgarbe und Wermut).
In ihrer speziellen Zusammensetzung unterstützen sie unser Verdauungssystem. Hier aktivieren die Bitterstoffe sämtliche Schleimhäute und fördern die Produktion von Verdauungsenzymen. Als positiven Nebeneffekt führen Bitterstoffe ein schnelleres Sättigungsgefühl herbei und reduzieren das Verlangen nach Süßigkeiten.
Es wertvolles Produkt, welches schon bei den alten Ägyptern bekannt war, ist das Schwarzkümmelöl (Nigella sativa). Das neben Hauterkrankungen und Allergien auch bei Wechseljahresbeschwerden erfolgreich eingesetzt wird. Es unterstützt die Zellerneuerung, fängt freie Radikale und fördert die Immunabwehr. Ich bevorzuge die Kapseln von Hypo A.
Der weibliche Körper ist während seiner WechselZeit besonders empfänglich für positive Zuwendung und eine gesundheitsbewusste Veränderung der Lebensführung. Denn bei Eintritt in die Menopause haben wir bereits eine ziemlich lange Lebenszeit hinter uns. Auf unserem Lebenskonto stehen diverse Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen, Krisenzeiten, Stress und Vernachlässigung, Bewegungsmangel und manchmal ein jahrelanger Raubbau mit Vitamin- und Mineralstoffdepots.
Gönnen Sie sich eine ausführliche Blut- und Stuhldiagnostik (Florastatus), Massagen, Entspannungsverfahren, eine Heilfastenkur oder andere Entgiftungstherapien. Ich berate Sie gerne und unterstütze Sie in allen Veränderungsphasen.
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