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Männliche & weibliche Energien und die Hormone

Werden wir von unseren Hormonen gesteuert oder können wir mit unserem Lebensstil Hormone beeinflussen?

„Alle Dinge haben im Rücken das Weibliche und vor sich das Männliche. Wenn Männliches und Weibliches sich verbinden, erlangen alle Dinge Einklang.” Laotse

Das Weibliche und Männliche steht nicht nur für das Geschlecht, sondern auch für bestimmte Eigenschaften in unserem Leben. In der chinesischen Philosophie begegnen uns Yin & Yang, als Ausdruck für die Existenz untrennbarer und doch widersprüchlicher Gegensätze. Sie ziehen sich an und ergänzen sich. Keiner ist dem anderen überlegen. Gleichgewicht entsteht aus Harmonie.

Unser Leben richtet sich nach dem universellen Gesetz der Polarität. Alles im Leben hat zwei Seiten. Krankheit & Gesundheit, Dunkelheit & Licht, Böses & Gutes und eben auch das Weibliche und das Männliche.

Veit und Andrea Lindau beschreiben das als Eros & Logos. Zwei Pole, deren Kräfte in uns wirken und für die Gestaltung unserer Beziehungen relevant sind. Eros wirkt als verbindende, Logos als erkennende Kraft (Buch: „Königin und Samurai – Wenn Frau und Mann erwachen“).

So könnten wir zusammenfassend folgende Eigenschaften manifestieren:

Eros: Das Prinzip der Verbindung. Sinnlichkeit, Gefühle, Suche nach Einheit, Vertrauen auf die eigenen Gefühle und die Intuition.

Logos: Das Prinzip des Erkennens. Analyse, Rationalität, Kontrolle, Wahrheitssuche, Unterscheidung, Triebkraft.

Es ist also unabdingbar, dass jeder Mann auch weibliche Anteile in sich trägt und jede Frau männliche. V. Lindau sieht das so: „Eros und Logos sind zwei universelle Wirkungskräfte, die das Universum in jede Zelle unseres Körpers und tief in unser Bewusstsein verwoben hat, im Sinne der eigenen Weiterentwickelung und inneren Aussöhnung.“

Was ich unter „männlicher“ und „weiblicher“ Energie nicht verstehe, sind die von der Gesellschaft – moralisch oder religös – aufgedrückte Sterotypen.

So betrachte ich meinen Coaching-Sitzungen, was du mit weiblichen und männlichen Qualitäten in Verbindung bringst. Denn das kann sich seit Generationen in deiner Familie, durch die Gesellschaft und den Medien bei dir manifestiert haben. Insbesondere das, was deine Eltern dir vorgelebt haben, hat immensen Einfluss auf dein Verständnis von männlich und weiblich. Unsere Mutter steht stellvertretend für das Yin und unser Vater für das Yang. Durch die Erfahrungen, die wir machen, ziehen wir bestimmte Schlussfolgerungen über die weibliche bzw. die männliche Energie. So bilden sich Stereotypen und bestimmte Schlussfolgerungen hierüber.

Interessant aber ist die Tatsache, dass ich in meiner Praxis Frauen begegne, die durch diese „nicht ausbalancierten“ Energien tatsächlich Auswirkungen auf den Körper spüren.

Ein Beispiel:

Linda 33 J. ist erfolgreich im Job, wie sie selbst sagt, eine „Macherin“, viele halten ihrem Arbeitstempo nicht stand, sie hat an Mitarbeiter:innen ebenso wie an sich selbst hohe Erwartungen, lebt Perfektionismus. Seit vielen Monaten bleibt die Menstruation – der Eisprung – aus. Im Blutbild zeigen sich erhöhte männliche Hormone und erniedrigte weibliche. Das beweist erstmal den ausbleibenden Zyklus. Anfangs fand Linda das sogar als „bequem“, aber heute macht sie sich Gedanken darüber, ob das auf Dauer gesund sei. Ich bot ihr eine hormonelle Unterstützung und ein Coaching an.

Es kam recht schnell zu Tage, dass sie ihre Mutter als schwach und unselbstständig empfindet, sie habe nichts aus ihrem Leben gemacht, sich nur um die Familie gekümmert und ihre Wünsche aufgegeben. Linda beschloss, so nie werden zu wollen. Es entstand die Überzeugung, stark und unabhängig zu werden. Was erstmal erstrebenswert ist, aber der unbewusste Kampf, bloß keine Schwäche zu zeigen oder andere um Hilfe zu bitten, z. B. wenn die Periode kam und diese ihre Zuwendung und Aufmerksamkeit einforderte. Unbewusst lehnte sie „weibliche“ Eigenschaften ab und begab sich immer mehr in „männliche Energie“, so wie sie das durch die Rollenbilder verknüpft hatte.

Solange wir Anteile unserer Eltern ablehnen oder auf irgendeine Art und Weise negativ über sie denken, ihnen Eigenschaften zuweisen, wie z. B. Schwäche, Macht, Kontrolle, Unzuverlässigkeit etc., solange werden wir das Weibliche bzw. Männliche in uns nicht vollkommen annehmen, entfalten und leben können.

Ich behaupte, dass sich das sogar in den männlichen und weiblichen Hormonen niederschlagen und hier ein ähnliches Ungleichgewicht entstehen kann.

Sobald du etwas in deiner inneren Welt veränderst, verändert sich auch alles um dich herum – so möglicherweise auch in der Welt deiner Hormone. Denn so haben wir es mit „Botenstoffen“ zu tun, die mit unseren Zellen kommunizieren und entsprechende Glaubenssätze weitergeben?!

Erkennen wir dieses Zusammenspiel und schaffen wir Frieden mit dem, was unsere Eltern getan haben, können wir die weibliche oder männliche Kraft vollkommen leben und positive, gesunde Beziehungen führen.

Lebst du eine der beiden Energien gerade mehr und hast dadurch Herausforderungen in deinen Beziehungen und in anderen Bereichen deines Lebens oder sogar auf körperlicher Ebene? Schreib mir gern.

Einige Eigenschaften, die häufig mit der „weiblichen“ Energie verglichen werden:

  • Erschaffen
  • Urvertrauen
  • Empfangen
  • Intuition
  • Hingabe und Loslassen
  • Gemeinschaft (mit Ahninnen)
  • Kreativität und Inspiration
  • Genießen und Entspannen
  • Mitgefühl und Empathie
  • Sanftheit und Harmonie

Einige Eigenschaften, die häufig mit der „männlichen“ Energie verglichen werden:

  • Umsetzen
  • Entscheiden
  • Schützen
  • Handeln
  • Verstand und Logik
  • Kontrollieren
  • Fokussieren
  • Strukturieren
  • Kraft und Macht
  • Wettbewerb

Balance könnte sein: Das männliche Prinzip setzt die Intuition und Kreativität des Weiblichen in die Tat um.

„Die schönste Harmonie entsteht durch Zusammenbringen der Gegensätze.” Heraklit

Andrea Mohr

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