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Was hat Saltimbocca mit Hitzewallungen zu tun?

Beides braucht Salbei.

Echter Salbei – Saliva officinalis

Der Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler, was unschwer an seinen blauvioletten, lippenförmigen Blüten zu erkennen ist, die einen guten Landeplatz für Bienen und Hummeln abgeben. Seine Verbreitung in Deutschland hat er den mittelalterlichen Klostergärten zu verdanken. Ursprünglich stammt er aus den Mittelmeerländern.

 

Der Salbei ist ein Alleskönner und ihm gebührt mehr Aufmerksamkeit als nur beim Gurgeln gegen Halsschmerzen und beim Schlemmen in italienischen Restaurants.

 

Schauen wir uns mal die Bedeutung des Namens an: salvus (lat.) = gesund, wohlbehalten, erlöst, und das Verb salvare (lat.) = heilen. Saliva wie der Salbei auch genannt wird heißt Speichel, Schleim, Sabbel.

 

Und das führt uns auch schon zu seinen Aufgaben: der Salbei hat eine zusammenziehende und desinfizierende Wirkung auf die Schleimhäute. Aber Schleimhäute befinden sich nicht nur im Mund sondern an vielen anderen Stellen im Körper…

 

Heilwirkungen

Salbei verringert:

  • die Schweißbildung, d.h., er senkt die übermäßige Produktion bei Nachtschweiß, nervösem Schwitzen, krankhafter Hyperhydrosis, Schweißfüßen sowie dem Schwitzen während des Klimakteriums
  • die Schleimhautneubildung, daher lindert er z.B. Husten (Hustenreiz)
  • Entzündungen, vor allem im Bereich von Kopf und Atmungsorganen (Zahnfleisch-, Ohr-, Hals-, Kehlkopfentzündungen, eitrige Mandeln) und wirkt so auch auch gegen Mundgeruch
  • die Milchbildung beim Abstillen. (In diesem Sinn fördert Salbei durch die zusammenziehende Wirkung den Ausstoß der Nach-(und Fehl-)geburt und sollte daher nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.)
  • Durchfall u.a. Verdauungsbeschwerden
  • Entzündungen am ganzen Körper, indem er Wunden (mittels Kompressen) schnell heilt und gleichzeitig antiseptisch (keimtötend) wirkt
  • Unterleibserkrankungen (Pilzinfektionen)

 

Salbei enthält auch viele ätherische Öle, die u.a. anregend wirken auf:

  • die Drüsentätigkeit
  • die Abwehrkräfte unseres Immunsystems

 

Die ätherischen Öle Thujon und Cineol machen nicht nur den Grippeviren das Leben schwer, auch Bakterien und Pilze haben wenig Überlebenschancen. Aufgrund seines Thujongehaltes wirkt er aphrodisierend und leicht psychoaktiv (vgl. Absinth). Deshalb soll die Tagesdosis von 4 – 6 gr. Salbeiblätter nicht überschritten werden.

Salbei kann auch zum Räuchern der Wohnung verwendet werden, denn er vernichtet die Erreger auf den Schleimhäuten reinigt die Luft.

 

Auf seelischer Ebene wirkt der Salbei beruhigend, öffnet und lässt wieder vertrauen. Wie der Frauenmantel (Alchemilla) nimmt er gute Energien auf und besitzt die Fähigkeit zum Ausgleich (Hormonbalance).

 

Das ist gerade für die Frau in den Wechseljahren wichtig. Denn mit dem Eintritt ins Klimakterium beginnt eine Lebensphase, in der eine Neuorientierung stattfindet. Die Frau erweitert ihre Persönlichkeit, sucht nach neuen Interessen und Aufgaben. Hierbei ist es wichtig, die Empfänglichkeit für Impulse von innen und außen zu fördern. In dieser Situation verstärkt Salbei durch seine Wesenskräfte die Empfänglichkeit auf der seelischen Ebene, welche die nachlassende körperliche Empfängnisfähigkeit zu kompensieren vermag.

 

Und warum hilft Salbei bei Hitzewallungen?

Hier zwei mögliche Erklärungen:

 

1.) Während der gebärfähigen Lebensphase wird das Gleichgewicht von Yin und Yang durch die Hormonproduktion aufrecht erhalten. Im Klimakterium wird hingegen, aufgrund einer verlangsamten Hormonproduktion, das Yin-Yang-Gleichgewicht verändert. So kommt es zeitweilig zu einem Wärme-(Yang)-Überschuss. Der Salbei vermag diesen Ausgleich wieder herzustellen.

 

2.) Der Salbei enthält so genannte Phyto-Östrogene (= sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. Isoflavone. Sie binden an Östrogenrezeptoren, wodurch eine östrogenartige Wirkung im Körper erzielt wird), die bei Hitzewallungen in der Postmenopause besonders gut wirken, weil diese oft durch einen Rückgang des Östrogens verursacht werden.

 

Und was ist mit Stress? Salbeiblätter enthalten verschiedene Terpene und andere Substanzen, die einen positiven Einfluss auf Rezeptoren im Gehirn haben und beruhigend wirken. Er macht schwache Nerven schnell wieder fit und stärkt die Vitalität.

Gerade bei älteren Menschen ist der Salbei eine wunderbare Pflanze mit seinem stimmungsaufhellenden und stimulierenden Einfluss auf die kognitiven Funktionen. Patienten fühlen sich den alltäglichen Herausforderungen besser gewachsen.

 

Am Ende wagen wir noch einen Vergleich aus der Psychosomatik zum Nachdenken: Haben Sie oft Schluckbeschwerden? Dann fragen Sie sich einmal: „Was steckt mir in der Kehle? Warum habe ich einen dicken Hals? Woran habe ich schwer zu schlucken?

 

Von den Römern wurde Salbei „Unsterblichkeitskraut“ genannt. Sie fragten: Warum sollte einer sterben, der Salbei im Garten hat? (In einem Heilpflanzengedicht der Schule von Salerno habe ich eine Antwort gefunden: „… doch wisse, dass der Tod ein jedes Kraut verdirbt…“.)

 

Andrea Mohr

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Liebe Dagmar, wenn Sie Halsschmerzen oder Mundgeruch haben, dann können Sie gerne ein frisches Salbeiblatt kauen. Für andere Beschwerden rate ich zu einem Teeaufguss, den Sie wie folgt zubereiten:
      Zwei Teelöffel getrocknete Salbeiblätter
      mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen,
      10 Minuten ziehen lassen,
      nach dem Abseihen abkühlen lassen und
      ein bis zwei Tassen täglich trinken
      Bitte nicht mehr als 2 Tassen täglich trinken.
      Gesunde Grüße Andrea Mohr

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