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Ashwagandha oder Schlafbeere – ganz und gar nicht verschlafen

Ashwagandha – eine nicht wegzudenkende Pflanze aus Indien in meiner frauenheilkundlichen Praxis.

Ihre Haupteinsatzgebiete: Hormonelle Dsybalancen, Schlafstörungen und Stimmungslabilität

Withania somnifera ist schon seit 3000 Jahren in der ayurvedischen Medizin bekannt. Dort wird mit dem Pulver der Wurzel gearbeitet. Eine gute Wirkung wird aber auch mit natürlichen Trockenextrakten erzielt, die eine hohe Dosis von Withanoliden enthalten.

Hormondrüsen benötigen heutzutage mehr Beachtung und Unterstützung. Ashwangandha sorgt für die nötige Balance in unserem weiblichen Hormondreieck: Ovarien, Schilddrüse und Nebennieren. In der ganzheitlichen Betrachtung begünstigen oder schwächen sich diese 3 gegenseitig.

1.) Schilddrüse

Auf der Suche nach einer sanften Unterstützung bei latenten Schilddrüsen-Unterfunktionen aber auch in der Behandlung von Hashimoto (Autoimmunerkrankung) wurden Wissenschaftler aufmerksam auf die Arzneipflanze Ashwagandha. Denn sie ist in der Lage den TSH-Wert zu reduzieren und die freien, aktiven Hormon fT3 und fT4 zu erhöhen.

2.) Hypophyse/Ovarien

Aktuelle Studien zeigen, dass Ashwagandha eine positive Wirkung auf den Zyklus und die Libido haben kann. Auch das Bild der Immunschwäche kurz vor den Tagen lässt mich an die Schlafbeere denken.

3.) Nebennieren

Stressverarbeitung – ein Job der Nebennieren. Hier spielt Cortisol eine wichtige Rolle. Es wird vermehrt ausgeschüttet, wenn der Stress nicht mehr nachlässt, also chronisch wird. Ashwagandha hemmt die Stressaktivierung. Geschätzt wird außerdem die damit in Verbindung stehende Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus.

Und nun wird es interessant aber medizinisch:

Zusammenhang Schilddrüse und Nebennieren – Das hohe Cortisol reduziert die Schilddrüsenhormone.

Zusammenhang Nebennieren – Ovarien – Der Stress verhindert den Eisprung oder führt in den Wechseljahren zu Hitzewallungen.

Folgen eines zu hohen Cortisolspiegels können Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Reizdarmsymptome, depressive Verstimmungen bis hin zu Angststörungen, erhöhte Schmerzempfindlichkeit und vieles mehr sein. Sogar ein Diabetes kann sich entwickeln, wenn der Stress einfach nicht mehr nachlässt.

Bleiben wir noch etwas bei dem Thema Schlafstörungen. Gegenwärtig nehmen in Deutschland fast 8 Millionen Menschen verschreibungspflichtige Schlafmittel ein. Die Ursache dafür liegt im Bereich der alltäglichen Belastungen und in o.g. hormonellen Dysbalancen (meist miteinander verwoben). Während der Schlafphasen können nervliche Belastungen kaum vollständig vom Nervensystem verarbeitet und bewältigt werden. Ergebnis: Nur noch mehr Unruhe.

Folgen: Krankheitsanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen, Allergien und virale Erkrankungen. Eine aktuelle Beobachtung aus der Praxis ist, die rasante Entwicklung von Herpes (Zoster und Genitalis).

Zusammenhang: Stressbedingte Immunschwächen gehen mit hohen Adrenalin-Ausschüttung einher, der Körper wird gezwungen, seinen Stoffwechselgrundumsatz zu erhöhen und das führt letztendlich zu einer Überreizung.

Withanole aus der Wurzel wirken angstlösend, sedierend bei niedriger Dosis und anregend bei hoher Dosis. Als Wirkmechanismus wird vermutet, dass Stoffe aus Ashwagandha im Angstzentrum des Hirns die Rezeptoren besetzen. Die beruhigende Wirkung von Ashwagandha auf die Nerven ist wissenschaftlich bestens belegt.

Positive Begleiterscheinungen der Heilpflanze sind Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Konzentration. Withanolide sollen sogar die Bildung neuer Neuronen im Gehirn anregen (interessant bei Alzheimer und Parkinson).

Tipp bei Schlafstörungen: Nehmen Sie Ashwangandha bereits zum Abendessen statt direkt vor dem Einschlafen (und bitte nicht mitten in der Nacht)

Lassen Sie sich bei der langfristigen Einnahme von erfahrenen Therapeuten beraten. Denn ganz nach dem Motto: Was Wirkung hat, hat auch NebenWirkung. Schwangeren Frauen rate ich von der Einnahme ab. Ashwagandha-Pulver kann Verunreinigungen durch Pestizide und Schwermetalle enthalten. Achten Sie deshalb auf einen kontrollierten Extrakt.

Für meine Blog-Leserinnen hier eines meiner Lieblingsfrühstück-Rezepte mit Ashwangandha-Pulver

Zutaten

  •            1 Cup Haferflocken
  •            1,5 Cup Kokosmilch oder Mandelmilch
  •            1 TL Zimt
  •            1/4 TL Ashwagandha
  •            1/2 – 1 TL Kurkuma
  •            1 EL Ahornsirup
  •            halber Apfel Würfel
  •            1 EL Kokosöl Nativ
  •            1 kleine Hand Blaubeeren
  •            etwas Kokoschips
  •            5-6 Nüsse

Lesen Sie auch meinen Beitrag zu „Adaptogenen“ Sind Sie noch „stress-addicted“ oder schon „stress-adapted“? https://praxis-frauengesundheit.de/sind-sie-noch-stress-adicted-schon-stress-adapted/

Bild: Pixabay

Andrea Mohr

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

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