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Brain Fog

Brain Fog – wenn dein Kopf im Nebel steckt

Kennst du das Gefühl, als wäre dein Gehirn in Watte gepackt? Du kannst dich nicht richtig konzentrieren, vergisst ständig Dinge und fühlst dich geistig wie gelähmt, Entscheidungen zu treffen, fallen unendlich schwer? Dann leidest du möglicherweise unter Brain Fog, auch bekannt als “Gehirnnebel”. In diesem Beitrag erfährst du insbesondere die Zusammenhänge mit deinen Hormonen: Östrogen und Cortisol.

Brain Fog ist kein medizinischer Fachbegriff, sondern beschreibt einen Teil von mentaler Erschöpfung.Die möglichen Ursachen können sein:

  • Chronischer Stress
  • Schlafmangel
  • Hormonelle Veränderungen
  • Ernährung: Vitamin-B12-Mangel oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten können kognitive Probleme auslösen
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Brain Fog verursachen
  • Medizinische Zustände: Chronisches Erschöpfungssyndrom, Anämie, Depression, Diabetes, Migräne, Hypothyreose und Autoimmunerkrankungen (hier Hashimoto)
  • Dehydrierung (kurzfristig)
  • Virale Infektionen
  • Elektromagnetische Strahlung von elektronischen Geräten
  • Umweltgifte und Chemikalien

Schauen wir uns den „Meno-Fog“ genauer an – die Verneblung in den Wechseljahren. Die Symptome verstärken oder treten erstmals auf mit dem veränderten Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Wie kann das sein?

  • Im Gehirn gibt es zahlreiche Östrogenrezeptoren, die für geistige Aufnahmefähigkeit, Stimmung und Schlaf wichtig sind
  • Östrogen fördert den Energiestoffwechsel des Gehirns, insbesondere die Aufnahme und Verbrennung von Glukose
  • Östrogen verlängert die Lebensdauer der Nervenzellen und regt sie zum Wachstum und zur Bildung neuer Verknüpfungen an.
  • Östrogen beeinflusst die Aktivität verschiedener Neurotransmitter im Gehirn

Brain Fog ist oft mit vasomotorischen Beschwerden, Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen assoziiert. Das kommt dir sicher bekannt vor?!

Welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung

Hormonersatztherapie – heute die bio-identische Hormontherapie:

  • Studien deuten darauf hin, dass eine Östrogentherapie in der frühen Postmenopause die kognitive Funktion unterstützen kann
  • Die Hormonersatztherapie wird jedoch noch nicht speziell zur Behandlung von Brain Fog empfohlen, da weitere Langzeitstudien erforderlich sind
  • Auch die Phytotherapie kann – frühzeitig eingesetzt – guten Support bieten

 

Schauen wir uns den „Cortisol-Fog“ an – die Verneblung in Stressphasen

Die Auswirkung deines Stresshormons Cortisol:

  • Erhöhte Cortisol-Spiegel können dem Hippocampus, unserem Lernzentrum im Gehirn, Schaden zufügen.
  • Cortisol greift den Hypocampus an, unseren Langzeitspeicher für Erinnerungen, und schwächt so das Gedächtnis.

Der chronischer Cortisolüberschuss kann das Gehirn so verändern, dass es schwieriger wird, zu denken und sinnvolle Entscheidungen zu treffen

Aber auch der dauerhafte Cortisolmangel kann negative Auswirkungen auf Gehirnstrukturen wie den Hippocampus haben. Durch den niedrigen Cortisolspiegel könnte es zu einer verminderten Energieversorgung der Gehirnzellen kommen und damit kognitive Funktionen beeinträchtigen.

Wie kann deine Unterstützung aussehen?

1.) Deine Hormonregulation (insbesondere bei früh einsetzenden Wechseljahren)

2.) Deine Stressoren identifizieren, Entspannungsverfahren (Hatha-Yoga, Tai-Chi hat mir geholfen), Me-time, Prios setzen, Aufgaben strukturieren und delegieren – abgeben (an Kontrollzwang arbeiten), über Gefühle und Sorgen sprechen.

Kennst du ALI? Atmen, Lachen, Inne halten. Versuche es doch gleich einmal.

3.) Die Entstressung kommt gern in der Natur z. B. durch Gartenarbeit, Erdung und Atmung im Wald (Wald-Baden)

4.) Hilfe aus der Pflanzenheilkunde (Mein Link im Blog)

5.) Vitalstoffzufuhr wie z. B. Omega 3 Fettsäuren, Vitamin D, B-Vitamine, Aminosäuren

Meine drei Experten, um Cortisol anzuheben:

  • Ginsegwurzel
  • Süßholzwurzel – enthält Glycyrrhizin, das den Abbau von Cortisol im Körper hemmen und so zu erhöhten Spiegeln führen kann
  • Yohimbin – ein Alkaloid aus der Rinde des afrikanischen Yohimbebaums, das den Cortisolspiegel erhöhen kann

Meine drei Experten, um Cortisol zu senken:

  • Ashwagandha. Studien *) zeigen eine Reduktion des Cortisolspiegels um bis zu 27,9% nach 60 Tagen Einnahme
  • Safran ist zwar nicht direkt cortisolsenkend, kann aber die Stimmung verbessern und so Stress abbauen (mein Link im Blog)
  • Mariendistel – unterstützt die Leberfunktion, was indirekt den Cortisolspiegel beeinflussen kann. Hier werden alle deine Hormone auf und abgebaut. Durch die hohe Toxinbelastung in der Umwelt muss die Leber häufig Prioritäten setzen und das ist erstmal nicht die Entsorgung körpereigener (oder -fremde) Hormone

Und vergiss die Kraft der chinesischen Heilpilze nicht, wie z. B. Reishi und Lion’s Mane. Beide werden zu den adaptogenen Heilpflanzen gezählt, die das Immunsystem stärken und Stress reduzieren können.

Die wichtige Labordiagnostik zur Entdeckung der „Ur-Erkrankung“ (ich schaue ja immer ganzheitlich auf die Beschwerden).

Meine Diagnostik für dich könnte sein:

  • Cortisol-Tagesprofil ggfs. in Ergänzung mit der Bestimmung der Geschlechtshormone
  • Schilddrüsen-Rundumblick (fT3, fT4, TSH, Antikörper, Jod, Selen)
  • Nährstofftestung wie z. B. Vitamin D3, Omega 3 Fettsäuren, B-Vitamine und Aminosäuren

P.S.: Brain Fog in den Wechseljahren ist nicht mit einer beginnenden Demenz gleichzusetzen. Eine Demenz im Alter unter 64 Jahren ist selten.

Jedoch bestätigt sich eine gute Hormonversorgung immer mehr als „Prävention“ gegen Alzheimer.

Die Phase vor der Menopause bietet ein wichtiges Zeitfenster, um eine beschleunigte Alterung des Gehirns und die Entwicklung von Krankheiten wie Demenz oder Depression bei Frauen zu verhindern.

Östrogen verhindert die Bildung von Eiweißablagerungen in den Neuronen, die mit der Entwicklung von Alzheimer in Verbindung gebracht werden. **)

Gib deinem Gehirn die Pflege und Aufmerksamkeit, die es verdient – dann lichtet sich der Nebel vielleicht von selbst oder nimm professionelle Unterstützung an!

Mein Buch-Tipp

Das weibliche Gehirn: Länger leben, besser schlafen, Demenz vorbeugen – wie Frauen gesund bleiben Taschenbuch – 30. Januar 2024 von  Dr. Lisa Mosconi

Quellen:

*) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31517876/

**) Quelle: Yu Jin Kim, Maira Soto, Gregory L Branigan, Kathleen Rodgers, Roberta Diaz Brinton. Association between menopausal hormone therapy and risk of neurodegenerative diseases: Implications for precision hormone therapy. Alzheimer’s & Dementia: Translational Research & Clinical Interventions, 2021; 7 (1) DOI: 10.1002/trc2.12174

Andrea Mohr

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