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Wenn die Nacht zum Alptraum wird – Schlafstörungen

Rund 30 Prozent der Bevölkerung leiden an Schlafstörungen. Besonders häufig betroffen sind Frauen. Aus der Erfahrung in meiner Praxis weiß ich, dass diese Schwierigkeiten in den Wechseljahren sogar noch zunehmen. Das bestätigt auch die Wissenschaft: Schlafstörungen zählen zu den häufigsten Symptomen während und nach dem Klimakterium.

Unabhängig vom Alter können Frauen häufig schlecht einschlafen, wohingegen Männer stärker unter Durchschlafstörungen leiden. Das ist evolutionär bedingt: Die Frau reagiert als „Mutter“ wesentlich empfindlicher auf Geräusche und die Anwesenheit beziehungsweise Bewegungen des Bettpartners. Der Mann hingegen kann erst richtig entspannen, wenn er nicht alleine ist. Im Schutz der Gruppe fühlt er sich sicher und geborgen.

Mit welchen Beschwerden ist bei Schlafstörungen zu rechnen? Welche Rolle spielen die Hormone? Und gibt es Unterschiede je nach Lebensalter? Das und mehr erläutert dieser Text inkl. erster Tipps bei Schlafstörungen.

Beschwerden bei langfristigen Schlafstörungen

„Lieber schlecht, als alleine schlafen“, sagen sich Frauen. „Das aber hilft dem Körper nicht“, sage ich. Denn unausgeschlafen sind wir Frauen reizbarer, lustloser und (infekt)anfälliger. Langfristig ist mit weiteren Beschwerden zu rechnen:

  • Übergewicht
  • Frühzeitiger Alterung
  • Abnahme von Kreativität, Leistungsvermögen und Antrieb
  • Herzerkrankungen
  • Zyklusbeschwerden
  • Verdauungsstörungen
  • Migräne
  • u. v. m.

Die gute Nachricht: Gegen Schlafstörungen lässt sich etwas machen. Schlafstörungen sind naturheilkundlich gut behandelbar. Näheres dazu im unteren Abschnitt.

Als Hormonexpertin beschäftige ich mich mit hormonbedingten Schlafstörungen

Besonders die Vorgänge auf hormoneller Ebene während des Schlafens sind besonders erwähnenswert, denn nachts ist einiges los.

Das passiert nachts auf hormoneller Ebene

  • In den Tiefschlafphasen werden Wachstumshormone ausgeschüttet (unterstützen u.a. die Immunabwehr)
  • Gegen Mitternacht steigen die Werte von Testosteron und Melatonin an, welche uns „in den Schlaf begleiten“
  • Der Leptinspiegel ist gleichfalls erhöht und sorgt dafür, dass kein Hungergefühl entsteht
  • Gegen vier Uhr morgens steigt die Cortisolausschüttung an und leitet das Ende der Nachtruhe ein

Schlafstörungen in den unterschiedlichen Lebensphasen

In meiner Praxis schaue ich mir drei Lebensabschnitte genauer an, die unterschiedlichen Einfluss auf Schlafstörungen haben können und entsprechend individuell behandelt werden müssen.

Ursachen und pflanzliche Helfer für Schlafstörungen bei jungen Frauen

Wenn junge Frauen unter Schlafstörungen leiden, stehen häufig psychosoziale Ursachen im Vordergrund. Dazu gehören: Schulstress, Prüfungsangst, Jetlags (auch Party-bedingt) sowie Schichtarbeit. Besonders der Rhythmusverlust wirkt sich auf den weiblichen Körper belastend aus, was sich häufig auch in einer unregelmäßigen Menstruation äußert. Denn nichts ist so rhythmisch wie unser Zyklus.

Das Gute: Der natürliche Rhythmus lässt sich wiederherstellen.

In meiner Naturheilpraxis kommen beispielsweise Komplexpräparate zum Einsatz mit:

  • Bryophyllum – die Keimzumpe

Sofern Unruhe und Erregungszustände speziell bei hormonellen Dysbalancen im Vordergrund stehen

  • Nux vomica – die Brechnuss

Bei Durchschlafstörungen, wenn Überarbeitung, Nachtarbeit und ungesunde Lebensweise zusammenkommen

  • Silber und Gold

Die beiden Metalle Silber und Gold spielen bei der Bekämpfung von Schlafstörungen aufgrund Rhythmusverlustes eine bedeutende Rolle. Aurum (Gold) ordnet man in der Spagyrik der Sonne zu. Solche Kräfte fördern Prozesse, welche im menschlichen Organismus während des Tages aktiver sind als nachts. Argentum (Silber) trägt lunare also mondhafte Kräfte. Diese Ausrichtung fördert Prozesse, welche im menschlichen Körper nachts aktiver sind als am Tag. Die Therapie versucht so den außer Takt geratenden Rhythmus umzustimmen.

Ursachen und pflanzliche Helfer für Schlafstörungen bei Frauen mittleren Alters

Frauen in ihrer Lebensmitte müssen sich naturbedingt einer hormonellen Umbruchphase stellen. So nimmt unter anderem die Progesteronproduktion ab, während das Östrogen erstmal steigen kann, was zu einem Ungleichgewicht im Körper führt.

Diese Phasen des hormonellen Ungleichgewichts sind häufig begleitet von Angst, Überforderung und Burn-Out (= Nebennierenschwäche). Dies alles trägt maßgeblich zur Schlaflosigkeit bei.

Deshalb ist es wichtig, bei Frauen in mittleren Lebensabschnitt zunächst eine hormonelle Testung zu machen mit anschließender Therapie. Diese ergänzende, regulative Therapie mit Pflanzen stützt sich u.a. auf:

  • Humulus Lupus – der Hopfen

Bei Kummer und Gedankenkreisen, auch bei Schlafstörungen vor der Menstruation

  • Artemisia vulgaris – der Beifuß

Falls zu viele äußere Einflüsse die Sinne überreizen,regt die Östrogenproduktion an

Ursachen und pflanzliche Helfer für Schlafstörungen bei älteren Frauen

Ältere Menschen leiden fast alle an Schlafstörungen. So nehmen sie bei Frauen fortgeschrittenen Alters einen hohen gesundheitlichen Stellenwert ein, da unser Körper nachts die benötigte Regeneration durchführt und dies bei Schlafstörungen nicht möglich ist. Ein Blick auf die Organuhr zeigt, welche Schwächen aufgrund von Schlafstörungen bei älteren Damen bestehen können.

  • Zwischen 1 und 3 Uhr ist Leberzeit. Hier findet die größte Entgiftungsleistung statt.
  • Zwischen 3 und 5 Uhr ist Lungenzeit. Der Körper wird mit Sauerstoff versorgt, Schlacke wird abtransportiert und gereinigt.
  • Zwischen 5 und 7 Uhr ist der Darm an der Reihe. Der Dickdarm als Organ der Entlastung steht am Ende dieses Entgiftungsprozesses.

Auch hier helfen pflanzliche Stoffe. Zwei Mittel spielen in diesem Lebensabschnitt eine große Rolle:

  • Passiflora incarnata – die Passionsblume

Als Krampflöserin wirkt sie bei Nervosität, Ängsten und Stress ausgleichend

  • Valeriana officinalis – die Baldrianwurzel

Bei psychischer Labilität und nächtlichem Schwitzen bringt sie den Schlaf-Wach-Rhythmus zurück und wirkt zudem konzentrationsfördernd

Die ganzheitliche Betrachtung sieht neben der Medikamenteneinnahme mehr vor: die Ordnungstherapie.

Melatonin – das Schlafhormon

Melatonin ist das Schlafhormon, das normalerweise u. a. im Zusammenspiel mit dem Nervenbotenstoff Serotonin für einen gesunden und guten Schlaf sorgt. Einige Faktoren führen jedoch zu einem niedrigen Melatoninspiegel, was wiederum zu Schlafproblemen führt. Dazu gehören: ein reduzierter Progesteronspiegel oder Medikamente wie Betablocker, ASS oder Cortisonpräparate. Weitere Faktoren sind: koffeeinhaltige Getränke, Alkohol- oder Tabakgenuss, intensiver Sport am Abend und dauerhafter Stress.

Häufig wird dazu geraten, die Einschlafbereitschaft durch das Neurohormon Melatonin zu erhöhen (in Deutschland rezeptpflichtig). Davon rate ich dringend ab! Denn der Wirkstoff Melatonin ist nur eines der Hormone, die den Tag-Nacht-Rhythmus steuern, und aktuell gibt es keine Studien zur Langzeittherapie mit Melatonin.

Lesen Sie dazu mehr in meinem entsprechenden Blogbeitrag https://praxis-frauengesundheit.de/melatonin-fuer-einen-guten-schlaf/

Mein Angebot bei Schlafstörungen

Ich helfe Ihnen dabei, den Ursachen Ihrer Schlafstörungen auf den Grund zu gehen und diese zu beheben.

Dabei erarbeiten wir gemeinsam einen Tagesablauf, der im Einklang mit Ihrem persönlichen Biorhythmus steht.

  • Darmcheck
  • Hormoncheck (Geschlechtshormone und Neurotransmitter)
  • Individuell zugeschnittene pflanzliche Unterstützung

Ich verzeichne zudem Schlafstörungen durch Umwelteinflüsse wie Lärm, Elektrosmog, Toxinbelastungen aber auch durch Allergien (Histamin) und Darmstörungen, die heute hier nicht Thema sein sollen.

Zudem bekommen Sie auf Sie zugeschnittene Tipps für den Alltag.

Erste Tipps bei Schlafstörungen

  • Achten Sie auf Ihre Ernährung. Bevorzugen Sie saisonale und regionale Lebensmittel und versuchen Sie, nach 19 Uhr nichts mehr zu essen. Zudem sollten Sie schwere Speisen, Koffein sowie zu viel Alkohol vermeiden.
  • Schalten Sie den Fernseher, Ihr Handy oder Ihren Rechner mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen aus.
  • Neigen Sie zu Grübeleien? Dann lassen Sie den Tag bereits nach dem Abendessen und nicht erst im Schlafzimmer Revue passieren. Fragen Sie sich: Was war gut? Was war schlecht? Was möchten Sie am nächsten Tag zum Positiven hin verändern? Schreiben Sie sich diese Punkte am besten auf.
  • Legen Sie sich einen Notizblock neben das Bett, falls Ihnen doch noch was Wichtiges einfällt. So vergessen Sie Ihre Gedanken und Ideen festhalten und gleichzeitig gedanklich abhaken und auf den nächsten Tag schieben. Mein Mantra ist in solch einer Situation stets: „Morgen ist ein neuer Tag, jetzt im Moment kann ich sowieso nichts mehr ändern.“

Die Frage für einen guten Schlaf sollte also nicht lauten: „Wie war die Nacht?“ Sondern: „Wie war Ihr Tag?“.

Bild: Pixabay

Andrea Mohr

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