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Ruhe und Stille – der Jahreswechsel-Blogbeitrag

In Stille und Ruhe gewinnen wir Klarheit, denn wir hören wieder unsere innere Stimme, die im Lärm des Alltags untergeht.

Diese Botschaft hat mich in 2024 häufiger erreicht, und so nehme ich mir am Ende eines turbulenten Jahres, die Zeit mit Ihnen/Euch darüber nachzudenken.

Was bedeutet das für mich persönlich? Eine Reise nach Finnland hat mir viele Erkenntnisse gebracht. Fernab der Medien, der Straßenlichter und des Lärmes der Stadt, wird es still und klar. Ich merkte, dass der Lärm häufig auch in meinem Kopf entsteht. Ich lasse mich anstecken von der geschäftigen, schnellen (Praxis)Welt.

Anfangs machte mir die Stille in der Natur ein wenig Angst. Verpasse ich gerade etwas? Habe ich alles erledigt, was muss ich noch vorbereiten? Das „müssen“ treibt mich an.

Ich frage mich: Was bleibt, wenn das „zu viel“ an Informationen wegfällt?

Informationen transportieren Botschaften und Nachrichten, sie wecken Bedürfnisse, und schaffen neue Aufgaben und Verpflichtungen. Daraus entstehen Wünschen, Hoffnungen aber auch von Sorgen und Ängsten. Klebrig bleiben die Gedanken hängen und kreisen im Kopf. Die lautesten Gefühle im Schädel sind die Negativen. Sie machen unruhig und lassen uns nicht zur Ruhe kommen.

Vor dem unendlichen Horizont spüre ich, dass die Stille die Abwesenheit von jedweder Reaktion, von jeglichem Widerstand gegenüber einer Situation ist. So spüre ich nach einer „Anpassungszeit“, dass Stille sogar die Abwesenheit von Angst ist.

Was uns im Leben Angst macht, ist irgendwie reagieren zu müssen: Mit geschäftigem Tun, mit Rechtfertigungen, mit Wut – und alles ist begleitet von einem ständigen inneren Gedankenkreisen im Kopf.

„Sehen“ und nicht „machen“.

In der Stille der Natur haben sich die feinen Kommunikationskanäle zu mir selbst (wieder) geöffnet. Ich kann meine innere Stimme hören, die mir etwas mitteilen möchte. Sie steht uns allen beratend und begleitend zur Seite, wir müssen ihr nur den stillen Raum geben. Prioritäten werden deutlich, Unwichtiges rückt in den Hintergrund. Dann darf sich das Gefühl der Entspannung breit machen, die innere Unruhe verfliegt. Man sagt stille Wasser seien tief, aber viel wichtiger ist: sie machen die Dinge wieder klar.

Und welche Erkenntnis habe ich für meinen Beruf als Heilpraktikerin für Frauengesundheit erhalten?

Nach dem Psychologen Carl Rogers heißt das: Eine dem Menschen innewohnende Kraft verhilft zu seinem Wachstum und der authentischen Selbstverwirklichung als kreativer Ausdruck der ganzen Person. Und dieses finden wir in der Stille.

Stille, jener unermessliche Raum jenseits von Angst, Gedanke, Reaktion und Aktionismus, ist auf der psychospirituellen Ebene des Lebens das einzige, was heilt und was unser körperliches Immunsystem stärkt.

So wünsche ich meinen „Weg-Begleiter:innen, Patientinnen und Kolleg:innen ein klares 2025 mit viel Zeit in der Natur und innerer Einkehr.

“The quieter you become, the more you can hear” – Baba Ram Dass

Bildquelle: Pixabay

Andrea Mohr

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Sehr schön geschrieben!
    Mögen wir alle immer wieder in die Stille abtauchen, um unsere eigenen Gedanken zu hören! Vielen Dank für das daran Erinnern!

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