In Stille und Ruhe gewinnen wir Klarheit, denn wir hören wieder unsere innere Stimme, die im Lärm des…

Das beschäftigt mich gerade: KI vs Mensch in der Medizin
Künstliche Intelligenz versus Heilpraktiker:innen – Warum Menschlichkeit im Mittelpunkt steht
„Nichts in der Geschichte ist beständiger als der Wandel.“ (Charles Darwin)
Die Digitalisierung verändert unser Leben rasant, Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in den Alltag – auch auf Plattformen wie Instagram werden Gesundheitsfragen zunehmend automatisiert beantwortet. Doch eines darf bei aller Innovation nicht verloren gehen: die Menschlichkeit.
Individuelle Therapie braucht Beziehung
Als Heilpraktikerin für Frauengesundheit erlebe ich täglich, dass nachhaltige Gesundung weit mehr ist als die korrekte Zuordnung von Symptomen. Im Mittelpunkt steht für mich eine gründliche, persönliche Anamnese:
Jede Patientin bringt eine eigene Geschichte mit – geprägt von Familie, Epigenetik, Vorerkrankungen, Alltagserfahrungen und psychosozialen Lebensbedingungen. Genau hieraus entsteht die Basis einer wirklich individuellen und tragfähigen Therapie.
Mein Prinzip: Kein Therapieplan gleicht dem anderen. Das unterscheidet meine Arbeit fundamental von KI-basierten Empfehlungen, die auf eingegebenen Suchbegriffen oder Online-Selbsttests beruhen. Persönliche Nachfragen, Nachjustierungen oder die Erfassung stiller Zwischentöne – all das bleibt im Digitalen häufig auf der Strecke.
Der Mensch als Spurensucher – nicht nur Symptomerkenner. Mein Beruf ähnelt oft dieser Spurensuche:
- Wie hängen aktuelle Beschwerden mit Lebensumständen, seelischen Faktoren oder Vorerkrankungen zusammen?
- Warum greifen bisherige Therapien nicht?
- Welche Rolle spielen Stress, psychosoziales Umfeld und Regenerationsfähigkeit?
- Auf Fragen wie diese gibt es selten Standardschemata – und genau das macht den Unterschied.
Erfahrung, Intuition und Empathie
Mit über 2500 begleiteten Patientinnen, zahlreichen Vorträgen und mehr als zwölf Jahren Erfahrung in Lehre und Praxis bringe ich viel mehr ein als theoretisches Wissen: Menschliche Intuition, ein geschultes Gespür für Zwischentöne und das weibliche Empfinden, das gerade in der Frauenheilkunde zählt.
Ich betrachte Körper, Geist und Seele als Einheit. Wechselwirkungen zwischen physischen, psychischen und sozialen Faktoren fließen in die Therapie ein. Meine Patientinnen schätzen besonders die vertrauensvolle Beziehung, die emotionale Begleitung und die Vertraulichkeit – nach wie vor Schlüsselelemente für nachhaltige Gesundheit.
Was KI (noch) nicht kann: Empathie, Flexibilität, Verantwortung
Empathie und nonverbale Kommunikation: Künstliche Intelligenz erkennt weder Gefühle noch individuelle Lebenssituationen und kann keine echte Beziehung aufbauen.
Datenschutz und Ethik: Als Heilpraktikerin wahre ich Schweigepflicht und sichere sensible Gesundheitsdaten – ein wichtiger Aspekt, beim Einsatz digitaler Lösungen aber nicht immer gewährleistet.
Langfristige Begleitung & Flexibilität: Therapie ist ein dynamischer Prozess. Meine Behandlungspläne werden fortlaufend angepasst – individuell, empathisch und immer im echten, persönlichen Kontakt.
Früherkennung von Gefahren: Neben gezielter Therapie sind Augenmaß und klinische Erfahrung entscheidend, um schwerwiegende Erkrankungen früh zu erkennen und nötigenfalls an ärztliche Kolleg:innen zu überweisen.
Grenzen der KI: Persönlichkeit, Ganzheitlichkeit, Vertrauen
KI-Systeme liefern häufig symptomorientierte, standardisierte Antworten. Was aber fehlt, sind:
- Die Berücksichtigung psychosomatischer, beruflicher oder familiärer Belastungen
- Die Möglichkeit, Unsicherheiten gemeinsam zu besprechen
- Die umfassende Betrachtung der Patientin – nicht nur als Fall, sondern als Mensch
- Fazit & Empfehlung für Patientinnen
- Gesundheit ist mehr als ein Algorithmus!
Wirkliche Heilung und nachhaltige Gesundheit entstehen durch den persönlichen Kontakt, die vertrauensvolle Begleitung und die professionelle Verantwortung, die nur der Mensch leisten kann.
Mein Appell:
Nutzen Sie Künstliche Intelligenz gern zur ersten Information. Aber verlassen Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden, offenen Fragen oder komplexen Zusammenhängen immer auf das persönliche Gespräch mit einem erfahrenen Heilpraktiker, einer Heilpraktikerin oder ärztlichen Fachkraft.
Was denken Sie über das Thema, wir arbeiten Sie für Ihre Gesundheit mit der KI? Über Kommentare freue ich mich.
Liebe Kollegin,
SELBSTVERSTÄNDLICH kann keine KI jemals unseren Job ersetzen, und meine Patienten kämen wohl auch nie auf solch einen Gedanken.
Ich selbst nutze die KI manchmal, um meinem Gedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen – kann dann allerdings auch einordnen, ob die Antwort Bullshit ist oder von guter Qualität. Für diejenigen, die sich Termine beim HP nicht leisten können, ist die KI sicher manchmal hilfreich.
Insofern betrachte ich die KI zwar grundsätzlich vorsichtig, aber sicher nicht als Feind.
Herzliche Grüße
Sabine Stawiarski
Liebe Kollegin, vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich sehr schätze. Ich denke wie Sie, dass wir uns im Gesundheitswesen – wie auch im Alltag – mit der KI auseinandersetzen und auf die Wünsche und Fragen unserer Patient:innen müssen. Und hier erfahre ich mehr und mehr „angelesenes Wissen“ über die KI zu Erkrankungen generiert. Die eben nicht die Zusammenhänge erfassen und häufig verunsichern. Aber dafür sind wir ja da. Gesunde Grüße A.Mohr