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Die einflussreichen 3 H’s: Hunger, Hirn und Hormone

Woher kommen meine ständige Heißhunger-Attacken und Gewichtsschwankungen?

 

Fangen wir mit den altbekannten Fakten an: Kalorien bezieht der Körper aus Fetten, Kohlehydraten und Zucker. Wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen als wir verbrauchen, nehmen wir zu. Aber unsere „Gehirne“ im Kopf und im Darm und in den hormonellen Steuerzentralen, können zusätzlich gierig gemacht werden. Wie das passiert, zeigt Ihnen der nachfolgende Beitrag.

 

Essen wird zur Droge. Zusatzstoffe manipulieren unser Gehirn. Falsche Ernährung löst dort falsche Signale aus, die den Energiestoffwechsel des Gehirns stören und die „Freßlust“ steigern. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass nicht nur Zucker, sondern vor allem Glutamat das Sättigungsgefühl lahmlegen kann. Das kennen wir beispielsweise von Aspartam. Die Erklärung: Der Körper schüttet bei dem Geschmack „süß“ reflexartig Insulin aus. Anders als bei dem Verzehr von normalem Zucker liefert der Zuckerersatzstoff dem Körper nichts, was das Hungergefühl drosselt, d.h. es fehlen die mitgelieferten Kohlenhydrate, der Blutzuckerspiegel sinkt sofort wieder und Heißhunger folgt. Ähnlich sollen auch Pestizide und Weichmacher wirken.

 

Tipp: Unsere Kohlehydrate binden Wasser im Körper, daher ist ein Verzicht gerade zur Abendmahlzeit empfehlenswert.

 

Unser zweiter Regler sitzt im „Darmgehirn. Eine gesunde Darmflora macht den gewissen Unterschied – sie regelt Appetit und Sättigungsgefühl. Unkontrollierte Darmbakterien können verantwortlich sein für die „extra“ Pfunde. Persönliche Ernährung, Antibiotika-Therapien, Impfungen oder Stress und Lebensstil – um nur einige Störenfriede zu nennen – tragen zu einem gestörten Darmmilieu bei.

Außerdem lernt der Körper im Alter die Nahrung immer besser zu verwerten, das heißt, es wird das letzte Gehaltvolle aus der Nahrung herausgeholt bei gleichzeitig erniedrigten Stoffwechsel. Darmbakterien können das ausbalancieren.

 

Die dritten „Übeltäter“ sind entgleiste Hormone.

 

Beginnen wir mit den Geschlechtshormonen:

Eine Östrogendominanz sorgt für Gewichtszunahme (auch unter der Pille und bei der Hormon-Ersatztherapie als Nebenwirkungen gefürchtet). Hohe Östrogenspiegel interpretiert der Körper als Schwangerschaft und wir bekommen den Drang unsere Fettreserven aufzubauen.

 

Östrogene lagern sich vermehrt im Bauchfett an und übernehmen hier u.a. die Hormonproduktion in den Wechseljahren, wenn die Eierstöcke ihre Produktion eingestellt haben. Die so genannte Fettumverteilung (von der Hüfte zur Taille oder von der Birnenform zur Apfelform) nimmt ihren Lauf. Je mehr Bauchfett, desto höher der Östrogenspiegel.

 

Männliche Hormone:

Zusätzlich kommt das Testosteron ins Spiel. Ein ausreichender Spiegel sorgt nämlich für den Muskelaufbau. Und wir wissen, dass Muskelmasse Energie verbraucht. Ab dem 30. Lebensjahr gehen jährlich etwa 1 % Muskeln verloren, wenn frau nicht aktiv dagegen ankämpft.

Schöne Nebenwirkung: Testosteron schenkt uns mehr Aktivität und mehr Lust auf Sex und der verbrennt bekanntlicherweise auf angenehme Art und Weise Kalorien.

 

Die Hormone der Schilddrüse:

Ein Ungleichgewicht von Geschlechtshormonen und Schilddrüsenhormone lassen uns Frauen oft verzweifeln, wenn die Waage konstant nach oben zeigt. Östrogendominanz und der damit verbundene Progesteronmangel hindern den Körper daran, die vorhandenen Schilddrüsenhormone richtig zu nutzen. Fehlende Schilddrüsenhormone senken die Stoffwechselaktivität. Der Körper wird träge.

 

Last but not least:

Stresshormone beeinflussen unser Gewicht ebenfalls. Stetige Cortisol-ausschüttungen durch dauerhafte Stressbelastungen ohne Ruhepausen lassen den Blutzuckerspiegel permanent auf hohem Niveau stehen und sorgen so für Heißhungerattacken. Übrigens: Sport baut Stresshormone ab. Es scheint als ob wir um Sport nicht herumkommen.

 

Was Sie vielleicht noch nicht wussten:

Nach dem Klimakterium verbrauchen wir 200-300 Kalorien täglich weniger als in den fruchtbaren Zeiten. Den Mehrverbrauch benötigten wir für die Eizellreifung und die folgende Menstruation.

 

Fazit: Im Körper beeinflussen sich Stoffwechselprodukte, Hormone, Darmflora, Immunsystem und Fettgewebe gegenseitig. Eine ganzheitliche Betrachtung dieser Faktoren, neben einer Ernährungsumstellung und sportlicher Tätigkeit, gehören zum gesunden Wohlfühl-Gewicht dazu.

 

Ich appelliere an ein „normales“ Gewicht. 5 Kilo mehr an Pölsterchen in den Wechseljahren sind sogar gesundheitsförderlich. Sie können Beschwerden durch Östrogenmangel abpuffern und vor Osteoporose schützen.

 

Noch etwas: Überflüssige Pfunde können auch durch vermehrte (krankhafte) Wassereinlagerung verursacht werden, die einer gründlichen Prüfung bedürfen. Gleichzeitig sollten alle Ausscheidungsorgane (Niere, Leber, Haut und Lymphe) auf ihre Funktionen kontrolliert werden.

 

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